Sonntag, 6. November 2016

Rezension: Winterlichter - Sarah Wilke






Titel: Winterlichter*
Autor: Sarah Wilke
Verlag:  CreateSpace Independent Publishing Platform
Einband: Taschenbuch
Preis: 11,46€ [D]
Seitenanzahl: 248
Reihe: -








"Ich habe kein Leben mehr", sagte er auf einmal und ich blickte in die Ferne. "Ich habe meine Familie verloren und mein einziger Bruder ist im Krieg gefallen, um mich zu retten. Dabei hätte er mir nichts Schlimmeres antun können. Das hier ist kein Leben. Es ist die Hölle."



Klappentext:


Marielle de la Vert ist eine Perfektion.
Sie ist Teil des Volkes Izera, das sich im unteren Teil der Insel San Chotic vor einigen Jahrhunderten angesiedelt hat und von einer wahnsinnigen Königin regiert wird, die ihre Untertanen regelmäßig Experimenten unterzieht.
Sie möchte die perfekten Menschen erschaffen, die niemals krank werden, nicht frieren und makellos schön und unbesiegbar sind. Doch als ihr nächstes Experiment schiefgeht und das injizierte Serum die Menschen aggressiv und wütend macht, steht nicht nur das Volk vor dem Untergang, sondern auch die anderen Menschen der Insel sind in Gefahr, wenn jetzt niemand etwas unternimmt.

Marielle beschließt die Königin aus dem Verkehr zu ziehen, doch das ist gar nicht so einfach, wenn an jeder Ecke jemand lauern könnte, der zum Töten programmiert wurde...

Meinung:


Der Klappentext fasst relativ gut zusammen, worauf man sich gefasst machen sollte, wenn man dieses Buch in die Hand nimmt: eine wahnsinnige Königin, die ihr Volk perfektionieren möchte ohne dabei auf die einzelnen Menschen Rücksicht zu nehmen und eine Antagonistin, die die Welt retten möchte - eine klassische Dystopie...könnte man meinen.

Marielle soll von zu Hause und aus San Chotic verschwinden, als ihr Bruder das Serum injiziert bekommen hat und durchdreht. Die Eltern haben Angst, dass er Marielle schaden könnte und wollen ebenfalls verhindern, dass auch ihre Tochter das Serum gespritzt bekommt.

Ihr Vater, ehemaliger Krieger, frägt einen alten Freund, Romár, der mit ihm im Krieg war, ob er Marielle helfen kann, aus San Chotic zu fliehen.
Natürlich sagt dieser zu und zusammen verlassen Romár und Marielle das Haus und den Ort.

Wir begleiten die zwei auf ihrer Flucht, bei der sie niemandem trauen können und beweisen müssen, wie stark sie sind, denn leicht ist diese Reise sicher nicht.

Mit einem fluffigen Schreibstil schreibt Sarah Wilke einen Roman, der einen mit sehr vielen Emotionen zurücklässt - er spiegelt einige Probleme der heutigen Zeit wider und zeigt, was eine Diktatur auslösen kann. Man fängt an nachzudenken, über sich, sein Leben und die Welt, denn wir alle sind Teil davon und tragen zu den jeweiligen Geschehnissen bei.

Romár, der zunächst ziemlich unsympathisch wirkt, ist einer der spannendsten Charaktere, da er vom Krieg gezeichnet ist und sein eigenes Paket auf seinen Schultern mit sich trägt, ohne davon zu berichten.

Marielle, die an manchen Stellen nervig ist, wird sympathisch, da sie sich stark entwickelt. Außerdem erkennt man an ihrem Beispiel, wie sensiblere Personen mit so einer Last fertig werden - sie ist oft überfordert und nervt dadurch schnell. Bedenkt man aber die Lage, in der sie sich befindet und betrachtet man ihre bisherige Vergangenheit, versteht man, wieso sie an gewissen Stellen so handelt.

Romár ist ihr dabei eine große Hilfestellung, denn ohne ihn und seinen Erfahrungen wäre sie niemals so weit gekommen. 
Dass sich in der Zeit, in der sie gemeinsam auf der Flucht sind, einige Gefühle entwickeln, versteht sich dabei schon fast von selbst.

Doch irgendwann trennen sich ihre Wege und jeder ist auf sich allein gestellt...

Hinter dem ganzen Konzept der Königin stecken einige Pläne und in ihrem Schloss werden einige schlimme Dinge dem Volk vorenthalten, die Marielle später selbst erfahren muss.

Das einzige, was ich schade finde, ist, dass die Auflösung zu schnell kam und auch ein wenig zu leicht von statten ging - mehr Spannung am Ende hätte dieses Buch definitiv höher katapultiert.

Wenn man "Die Straße" von Cormac McCarthy gelesen hat, versteht man, warum ich sage, dass sich dieses Buch dem sehr ähnelt. 
Mir persönlich macht dies nichts aus, zumal der Hintergrund für die Flucht jeweils eine ganz andere ist.

Fazit:


Ein Buch, das sich schnell lesen lässt, spannend und leicht erzählt ist, den Leser zum Nachdenken anregt und gemischte Gefühle in ihm hervorruft.
Den Tiefgang und das Ende hätte man an manchen Stellen noch ausarbeiten können, aber ansonsten ein sehr gelungenes Buch!

Bewertung:


Sims 3 Resort – Bewertung: vier Sterne





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*Dieses Buch wurde mir von der Autorin als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.





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