Freitag, 5. Februar 2016

Rezension: Er ist wieder da - Timur Vermes






Titel: Er ist wieder da
Autor: Timur Vermes
Verlag: Bastei Lübbe
Einband: Klappbroschur
Preis: 9,99€ [D]
Seitenanzahl:
Reihe: -








Er ist wieder da -
und verführt erneut ganz Deutschland.
Lachen mit Hitler - geht das?
Darf man das überhaupt?


Klappentext:


Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere - im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir"-Buttons.
Eine Persiflage? Eine Satire? Polit-Comedy? All das und mehr: Timur Vermes' Romandebüt ist ein literarisches Kabinettstück erster Güte.

Meinung:


Hitler ist 2011 wieder da. Er wacht in Berlin auf und weiß nicht, wo er sich befindet. Er hat kein Haus und keine Leute, die er kennt. Seine Frau Eva ist ebenso spurlos verschwunden. Mal abgesehen davon: Berlin hat sich verändert. Alles ruhig, kein Krieg, nichts ist mehr, wie es war.
Man begleitet Hitler von dem Zeitpunkt an, als er orientierungslos aufwacht bis dahin, wo er zu einem Medienstar in Deutschland wird und für viele Diskussionen sorgt.
Denn für den Fernsehsender ist er nun mal ein Schauspieler, der seine Rolle manchmal einfach ein bisschen zu Ernst nimmt. Durch viele Missverständnisse realisiert keiner wirklich, dass Hitler nicht nur schauspielert sondern, dass er es Ernst meint - er will wieder an die Macht!
Die jüngere Generation findet ihn cool und viele möchten Autogramme und Fotos von und mit ihm haben, die sie auch bekommen, denn Hitler möchte den Leuten eben imponieren und seine Armee wieder aufstellen und das geht nun mal nicht von heute auf morgen. Er muss doch zunächst einmal das Vertrauen der Menschen gewinnen.
Anders dagegen geht es der älteren Generation. Menschen, die die Zeit des Nationalsozialismus erlebt haben, finden ihn nicht sehr lustig und können nicht glauben, dass das deutsche Fernsehen so etwas erlaubt.
Die Idee des Romans finde ich gut, allerdings finde ich die Umsetzung  nicht optimal gelungen. An vielen Stellen zieht sich das Buch zäh wie ein Kaugummi in die Länge und man fragt sich permanent, wann es denn nun endlich weitergeht oder wann der Roman nun endlich ein Ende findet, denn im Endeffekt läuft dieser auf nichts hinaus.
Am Anfang ist es noch ziemlich lustig (auch wenn ich der Meinung bin, dass man über dieses Thema eigentlich nicht lachen sollte!), was aber mit der Zeit immer mehr abnimmt. Irgendwann geht der Protagonist einem einfach nur noch auf die Nerven und man hofft, dass er sich nach einer gewissen Sache tatsächlich nicht mehr erholt und das der Roman an dieser Stelle endet, aber nein: es muss immer wieder etwas dazukommen.
Es war zum Teil so, dass Timur Vermes immer noch etwas dazu genommen hat, weil er dadurch hofft, dass es besser wird und das fand ich ziemlich schade, denn meiner Meinung nach hätten dem Buch 200 Seiten weniger nicht geschadet. 
Ebenfalls stört mich das Ende total, da es auf nichts hinausläuft - man lernt nicht wirklich etwas von der Geschichte, wenn man nicht informiert genug ist und wenn man selber nicht viel weiter denken kann. Natürlich soll der Roman zeigen, dass es immer noch Nazis gibt und Leute, die für ihre Überzeugung alles geben und vor nichts zurückschrecken, aber das hätte man echt auch anders vermitteln können.
Das Buch soll einem zum Lachen oder zumindest zum Grinsen bringen - ich finde, dass kriegt dieser Roman zum einen nicht hin und zum anderen finde ich, ist das Thema "Hitler & Nationalsozialismus" einfach nicht witzig. Wir sehen doch selber, wie es momentan mit den Flüchtlingen und seinen Gegnern aussieht!
Eines muss man Timur Vermes definitiv lassen: Über Hitler ist er sehr gut informiert, denn tatsächlich war dieser erschreckend realistisch dargestellt.

Bewertung:


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1 Kommentar:

  1. Tolle Review, ich sehe das ählich. Ichm mag übrigends deinen YT Kanal sehr gerne.
    Mach weiter so.
    Wen du noch lust auf weiterstöbern hast, schau doch einmal bei mir vobei
    https://buecherfieber.blogspot.de/

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