Donnerstag, 3. Dezember 2015

Rezension: Winterwassertief - Lilly Lindner






Titel: Winterwassertief
Autor: Lilly Lindner
Verlag: Droemer Verlag
Einband: Klappbroschur
Preis: 12,99€ [D]
Seitenanzahl: 356
Reihe: 2. Teil







"Einmal im Leben will ich atmen wie du,

 damit ich weiß, was es bedeutet, 

 bei mir zu sein, 

 ohne zu wissen, wie es ist, 

 ich zu sein."


Klappentext:

"Wenn ein Fremder dich in seine Arme schließt, um dich zu brechen, wenn er wütend auf deinem Körper, Mahnmale hinterlässt auf deinem Dasein und Blutbilder zeichnet auf deiner viel zu weichen Haut. Dann wird alles in ein blindes Licht gerückt. Und dann musst du. Du. Die Schande, die auf deiner blanken Seele lauert, mit anmutigen Händen tragen, ohne sie zu berühren, dort, wo sie dich zu verschlingen droht. Und die Männer um dich herum, die glauben, sie könnten dich besitzen, flüstere ihnen zu, dass es nichts weiter als ein Schauspiel ist, denn wie könnte es anders sein, wenn du niemandem mehr gehörst. Nicht einmal dir selbst."

Meinung:

In dem zweiten Teil ihrer Autobiographie erzählt Lilly Lindner, wie sie ihren Verleger und ihren Verlag gefunden hat, bei dem sie sich, nach vielen Gesprächen bei verschiedensten Verlägen, am wohlsten gefühlt hat. Sie beschreibt den langen und schwierigen Weg, bis letztlich ihre Autobiographie "Splitterfasernackt" erschien. Momente, in denen sie verzweifelt war, in denen es ihr schlecht ging, aber natürlich auch, was ihr Hoffnung gab und Kraft. Sie beschreibt Schwierigkeiten, die sie hatte, mit ihrer Geschichte nun in der Öffentlichkeit zu stehen, aber auch von den berührenden Momenten. Von Menschen, die ähnliche Schicksale wie sie haben und denen sie mit ihren Worten helfen konnte.
Allerdings werden nicht nur Szenen aus der Gegenwart in der Zeit zwischen 2010 und 2014 erzählt, sondern auch Szenen aus ihrer Kindheit und Jugend.
Die Kapitel ergänzen sich und den ersten Teil "Splitterfassernackt" und es wird einem nochmal klar vor Augen gehalten, wie viel Gewalt, Schrecken und Schmerz sie erdulden musste.
Sie beschreibt, wie sie sich selbst verletzt, wie sie sich bis zur Bewusstlosigkeit hungert. Und man will sie am liebsten in den Arm nehmen, doch man kann nichts tun. Außer weiterlesen.

Trotz dieser so unglaublich traurigen Geschichte schafft sie es, zwischendurch immer wieder einen zum Lachen zu bringen. Mit ihrer Sprache:
"Und wenn sie dein Leben zusammenfassen, mit den Worten vergewaltigt, verwahrlost, verkauft, dann schreib zurück: 'Vergewaltigt, verwahrlost, verkauft - dabei gibt es doch so viele andere schöne Worte mit V, zum Beispiel Volkswagen oder Volvo. Ist ja schließlich eine Autobiographie.'"

Ich finde es immer noch sehr bewundernswert, dass sie ihre Geschichte veröffentlicht hat und darüber stehen kann. 
Ihr Schreibstil ist dabei wie bei ihren anderen Büchern einzigartig. Sie ist einfach ein Ausnahmetalent mit ihren Wortspielen und ihren Worten.
Ich empfand es als sehr interessant zu erfahren, wie es ihr mit der Veröffentlichung ihrer Geschichte erging.

Bewertung:

Sims 3 Resort – Bewertung: fünf Sterne

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